Ubuntu Snapstore sucks
Seit zwei Wochen bin ich bedingt durch einen Crash zurück auf Ubuntu. Ubuntu war das einzige Betriebssystem, das sich auf meinem Desktop-PC installieren ließ. Ein großer Pluspunkt. Und das war es auch schon.
Von Ubuntu als Produktivsystem bin ich sehr enttäuscht. Das ist was für Klickhanseln und User, die viel surfen oder Musik hören oder irgendwas lesen wollen. Arbeiten, insbesondere mit Gnome, kann zumindest ich mit dem System so nicht.
Ich nutze u.a. die Tools youtube-dl, ffmpeg und SABnzbd. Alle 3 Tools habe ich nach und nach aus dem Ubuntu-Softwarestore heraus installiert und habe sehr viel Zeit aufgewendet, um sie nicht ans Laufen zu bekommen und damit auch nicht arbeiten zu können. Was denkt sich Ubuntu bzw. Cannonical eigentlich dabei Software anzubieten, die nicht läuft? Jaja, alles für umme, aber User-Verarschung geht gar nicht.
Zudem wollte ich mal VokoScreen zum Desktop-Recording ausprobieren.
VokoScreen
Die Installation von VokoScreen, wie auch von allen anderen Tools, über den Store ist durchaus einfach. Klicken und abwarten. Das Tool ließ sich starten, aber ein Video vom Desktop konnte ich nicht aufnehmen. VokoScreen erwartete das Paket libavdevice.so.56. Die Installation von ffmpeg stellte aber das Paket libavdevice.so 58 bereit. Keine Chance, lange Zeit nach einer Lösung gesucht, nichts gefunden, was half, also erstmal vertagt.
youtube-dl
Das Programm ließ sich aus dem Store heraus installieren, aber nicht ausführen. Es tat sich nichts. Auch hier nach langer Fehlersuche das Teil wieder deinstalliert und vom Hersteller das Programmpaket heruntergeladen und nach Anleitung installiert.
Und siehe da, ohne großartig was zu machen, startete der Download eines Testvideos. Kaum waren die beiden Teile - Videodatei und Audiodatei - heruntergeladen, ging es ans Mergen.
Fehlanzeige! Kein Merge, nur ein Fehler: ffmpeg will libavdevice.so.56 haben. Na, das kennen wir ja schon. Es ging einfach nicht.
ffmpeg
Ich habe wohl 3 Stunden lang versucht herauszufinden, warum ffmpeg das Paket libavdevice.so.56 anfragt. Ich habe es nicht geschafft.
Unter Debian 8 Jessie hatte ich mit der Version 2.7x von ffmpeg gearbeitet. Tadellos.
Selbst die Installation der neuesten Version von ffmpeg nach einer Anleiting aus dem Internet (linuxconfig.org), die viel Zeit in Anspruch genommen hatte, hatte keinen Erfolg. Immer wurde libavdevice.so.56 verlangt.
Beim Hersteller von ffmpeg habe ich dann zum Glück eine der letzten Versionen, die libavdevice.so.56 beinhaltete, gefunden (Version 2.8x), heruntergeladen und installiert, nachdem ich ffmpeg über den Store wieder deinstalliert hatte. Die Installation der neuesten Version habe ich nicht explizit gelöscht.
Die Installation der ältern Version war zeitlich genauso aufwendig wie die Installation der neuesten Version.
Testen, ob ich nun Erfolg haben würde, konnte ich nur mit einem Testdownload. Also den Download gestartet und gewartet bis der Merge begann. Bingo!
Video- und Audiodatei wurden gemerged und ich konnte das Video incl. Ton sehen bzw. hören.
SABnzbd
Über nzb-Dateien besorge ich mir aus dem UseNet die ein oder andere Datei. Mit Debian 8 Jessie war das alles kein Problem. Mit der Version, die über den Store installieren war, hatte ich keinen Erfolg. Ich konnte machen was ich wollte, keine Verbindung zum NewsServer, nichts. Und wieder lange Zeit nach Fehlern bzw Abhilfe gesucht.
Also das Programm wieder entsorgt, beim Hersteller das Linux-Paket heruntergeladen, installiert, konfiguriert und los ging es. Alles lief wie es laufen musste. Schön ist, dass SABnzbd in der neuesten Version nun im Hintergrund läuft und nicht nicht mehr über die Konsole gestartet werden muss. Auch wenn SABnzbd nicht aktiv im Browser zu sehen ist, wird, sofern RSS-Feeds eingerichtet sind, nach neuen Beiträgen geschaut und heruntergeladen.
Im Übrigen läuft VokoScreen nun auch, da das verlangte Paket libavdevice.so.56 nun verfügbar ist.
So schön es ist, dass nun die 4 Tools laufen, so schrecklich ist es, soviel Zeit damit verbringen zu müssen, um in Ubuntu diese Programme nutzen zu können. Unter Debian 8 Jessie war das alles kein Problem.
Seit Ihr von Cannoncial eigentich nur noch bescheuert?
Entschuldigt, aber für so einen Rummel, der für mich User-Verarschung erster Güte ist, habe ich kein Verständnis. Auch wenn alles für umme ist. Das geht so gar nicht.
Die Jubelschreie der vielen YouTube-Kanäle auf die neue Version von Ubuntu kann ich nicht nachvollziehen, da scheinbar keiner dieser Kanalbetreiber wirklich Ubuntu nutzt und auch nicht wissen, was für ein Schrott in diesem Software- Snapstore liegt. Installieren kann man alles gut, sehr schön, aber man kann es nicht nutzen!
Und dann fragt man sich, warum Leute lieber weiterhin mit Windows 7 in der Welt herumsurfen, anstatt, wenn Windows 10 nicht installiert werden kann, auf Linux umzusteigen.
Ubuntu gilt als System für Linux-Neueinsteiger. Ja, für Klickhanseln passt das auch hier, aber für Leute, die damit ernsthaft arbeiten wollen, ist das totaler Mist.
ICH WILL MEIN DEBIAN 8 JESSIE ZURÜCK!
