Einsatz von QEMU und KVM zur Virtualisierung

Einsatz von QEMU und KVM zur Virtualisierung

Seit längerer Zeit nutze ich VirtualBox, um auf meinem Desktop-PC virtuelle Maschinen aufzubauen. Teils sind diese Maschinen nur zu Testzwecken erstellt worden, teils arbeite ich aber auch damit.

Eine Wndowsmaschine nutze ich dafür, um im Homeoffice darüber auf die Server meines Arbeitsgebers zugreifen zu können. Das klappt soweit sehr gut. Wie immer ist einen Außenverbindung natürlich von einer guten Internetverbindung abhängig.

VirtualBox ist aus meiner Sicht aber ziemilch aufwendig in der Handhabung. Man hat zwar viele Einstellmöglichkeiten, aber dennoch finde ich die ewigen Upates von VirtualBox und die damit verbundenen weiteren Updates für die Gastsystemerweiterungen und die Extensions sehr nervig. Es klappt auch nicht immer mit den Updates und bringt mich teils in arge Zeitnöte.

Ich habe nach Ersatz gesucht und wollte schon zu VMware wechseln. Aber auch hier vermutete ich einiges an Aufwand, daher habe ich es gelassen.

Nun habe ich aber QEMU und KVM für mich entdeckt. Erste Tests haben ergeben, dass ich damit gut klarkommen kann. Der Vorteil ist, dass KVM schon direkt mit dem Linux-Kernel in Verbindung steht und daher die Geschwindigkeit in der virtuellen Maschine um einiges besser sein sollte.

Vorteilhaft ist, dass Platten, die für VirtualBox im .vdi-Format vorliegen über VBboxManage in eine .img-Platte mit raw-Format gecloned werden kann. Wichtig ist, dass der letzte Sicherungspunkt mit in den Clone eingebunden wird, daher habe ich die Clones direkt in der GUI von VirtualBox erstellt, da ich auf der Konsole damit nicht ganz klar gekommen war.

Als GUI nutze ich derzeit AQEMU, was relativ leicht zu bedienen ist.

Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Ich vermisse bei QEMU/KVM die Möglichkeit direkt über eine kleinen Leiste, wie bei VirtualBox, das Fenster in die Taskleiste zu senden, um sofort auf dem Hostrechner zu sein und dort etwas machen zu können. Sofern ich im Vollbildmodus bin, muss ich diesen erst abschalten und dann erst kann ich auf dem Hostrechner etwas machen.

Ich habe nicht unbedingt einen High-Performance-Rechner und hadere immer wieder mit der Onboard-Grafikkarte. Diese macht mir immer mal wieder einen Strich durch die Rechnung. Mit 16GB RAM bin ich ganz gut unterwegs, obwohl 32GB wesentlich besser wären.

Bei der Abeit mit und in virtuellen Maschinen habe ich schon festgestellt, dass eine Arbeitsspeicherzuteilung von 4GB gerade mal ausreichend ist. Das ist bei QEMU/KVM nicht viel anders als bei VirtualBox.

Als großen Vorteil von QEMU/KVM sehe ich das Nichtvorhandensein von expliziten Extensions und Gastsystemerweiterungen. Das nervt bei VirtualBox ungemein.

Auch die Möglichkeit, mit einem gemeinsamen Ordner zu arbeiten, ist für meine Begriffe etwas besser gelöst. Zwar ist es notwendig, einen kryptisch anmutenden Befehl im Gastsystem abzusetzen, aber es geht relativ gut und schnell.

Die Soundkarte wird erkannt und somit kann ich auch ein Mikrofon nutzen, um mich auf der Arbeit zumindest mit Ton mit den Kollegen über Teams in Verbindung zu setzen. Ob QEMU/KVM meine Webcam anzeigen wird, muss ich noch austesten. In VirtualBox habe ich es nicht geschafft.

Sollte ich meine Testreihe weiterhin mit diesen positiven Erfahrungen fortsetzen können, werde ich von VirtualBox auf QEMU/KVM umsteigen, um keine explizite Drittsoftware nutzen zu müssen. QEMU und KVM sind Debian-Programme und diese möchte ich gerne für meine Arbeit am Desktop-PC nutzen.

Jopii, am 04.02.2021