Projekt Debian 10 Buster

Projekt Debian 10 Buster

In absehbarer Zeit wird Ubuntu 20.04 LTS, derzeit mit KDE Plasma, also Kubuntu, abgelöst werden. Ubuntu ist furchtbar langsam, Programme aus dem Snapstore laufen nicht und viele Programme hängen sich auf, ohne dass sie selbst über die Konsole beendet werden können. Ich habe mich derzeit entschieden ein auf Debian 10 Buster basierendes System nach und nach aufzubauen. Folgende Systeme stehen dabei für mich zur Auswahl:

  • Debian 10 Buster (also stable)
  • Devuan (Debian ohne systemd)
  • MX Linux (leichtgewichtiges Debian)
  • Deepin (Linux aus China)
  • SparkyLinux

Als Desktop werde ich weiterhin auf KDE Plasma setzen, denn damit komme ich sehr gut zurecht und ich kenne mich damit auch leidlich aus.

Um all das machen zu können, was ich bis zum 22.05.2020 unter Debian 8 Jessie machen konnte, benötige eine Vielzahl an Programmen, die nicht alle im Standard direkt installiert oder gar in den Repositories sind.

Die wichtigsten Komponenten sind:

  • Apache2 als Webserver
  • PHP
  • MariaDB (Ersatz von MySQL in Debian 10)
  • PHPMyAdmin oder Adminer
  • SQLite3

Bedingt durch meinen Ausstieg aus MySQL bzw. MariaDB ist SQLite3 wesentlich wichtiger. Jedoch sind ein laufender Webserver als auch ein funktionierende PHP unabdinglich.

Würde ich deepin installieren, müsste ich alles installieren. Im puren Debian 10 Buster ist bereits der Webserver Apache2 installiert.

Der Webserver wird installiert mit:

apt install apache2

Sodann geht es daran PHP, PHP7.3 ist derzeit Standard, zu installieren. Es kommen noch einige andere Pakete hinzu, damit alles reibungslos läuft:

apt install php php7.3-json php7.3-sqlite3 php7.3-ldap php7.3-mysql php7.3-odbc php7.3-pgsql php7.3-curl php7.3-zip php7.3-readline php7.3-mbstring php7.3-imap php7.3-gd php7.3-opcache php7.3-common php7.3-xml php7.3-cli python3-phply php7.3-xsl php7.3-cgi libapache2-mod-php7.3 adminer python3-pysimplesoap libgtksourceview-3.0-common

PHPMyAdmin wird in den Repositories von Debian 10 Buster nicht mehr angeboten. Hier ist das gleiche Schicksal im Gange wie mit MySQL, welches auch nicht mehr zur Verfügung steht und vom Hersteller herunterzuladen wäre.

Die Installation von MariaDB ist ein bisschen komisch im Gegensatz zu der Installation von MySQL zu Zeiten von Debian 8 Jessie.

In Debian 10 Buster ist der Client von MariaDB schon installiert, aber nicht der Server. In Deepin ist weder Client noch Server installiert. Beides ist grundsätzlch wie folgt zu installieren:

apt install mariadb-server mariadb-client

Sobald die Installation durch ist, was nicht lange dauert, ist folgender Befehl abzusetzen, um MariaDB funktionsfähig zu machen:

mysql_secure_installation

Es gibt zwei Seiten im Internet, die durchaus verständlich zeigen, wie MariaDB tatsächlich funktioniert. Es ist ein bisschen kompliziert, um sich als normaler User mit dem User root in die MySQL-Konsole einzuloggen. Folgende Internetseiten sind durchaus hilfreich:

Warum das Szenario in MariaDB so kompiziert aufgesetzt wurde, ist mir als DAU mal wieder ein komplettes Rätsel. Für mich ist das Blödsinn hoch Drei und ich frage mich, warum Entwickler immer alles komplizierter machen müssen. Ob es für diese Komplexität gute Gründe gibt, weiß ich nicht. Gelesen habe ich aber davon nichts.

Die Installation von SQLite3 hingegen ist ganz normal wie folgt vorzunehmen:

apt install sqlite3

In debianbasierten Systemen als auch in Debian selbst wird wohl Perl nicht im Standard installiert. Daher sollte man noch folgende 3 Programme vorab installieren (wären für PHPMyAdmin notwendig):

apt install gcc make perl

Mit diesen ersten Installationen ist für mich der Grundstein eine Arbeitssystems gelegt.


Wie bereits oben erwähnt, nutze ich nicht Gnome, für mich ein NoGo an Desktop für die Arbeit mit vielen Programmen, Fenstern und Arbeitflächen, sondern ich werde wieder KDE Plasma einsetzen. Ein Desktop muss für mich so aussehen:

Plasma-Desktop mit zwei Leisten

Am unteren Bildschirmrand muss ich die Programm sehen können, die auf der aktuellen Arbeitsfläche im Einsatz sind. Links unten das Icon, um den Desktop anzuzeigen, rechts unten den Arbeitsflächeschalter und den Papierkorb.

Am oberen Bildschirmrand (links) habe ich das Menü platziert sowie meine Favoriten daneben, die ich immer brauche. Rechts oben ist der Systemabschnitt mit für mich wichtigen Apps.

Es ist klar, dass jeder Jeck anders tickt. Im Laufe der letzten 10 produktiven Jahre mit Linux hat sich für mich diese Arbeit und Weise des Desktopaufbaus sehr bewährt. Derzeit nutze ich 3 Arbeitsflächen, um die Vielzahl von offenen Porgrammen nicht gebündelt zu haben.

Auf der ersten Arbeitsfläche mache ich “normale” Dinge.

Auf der zweiten Arbeitsfläche wird kommuniziert (Mailclients usw.)

Auf der dritten Arbeitsfläche ist VirtualBox im Einsatz, denn ich arbeite im Homeoffice über eine virtuelle Maschine mittels Win10 auf den Servern meines Arbeitgebers. Oder ich teste eben andere Linux- oder BSD-Varianten aus.

Früher hatte ich mal eine vierte Arbeitsfäche im Einsatz, aber das habe ich dann reduziert.

Mein Desktop-PC ist mit 16GB RAM ausgestattet. Sollte ich mal einen neuen Rechner kaufen, wird an RAM nicht gespart und 32GB eingesetzt. Arbeitsspeicher kann man nie genug haben. Und da ich in den Videoschnitt einsteigen möchte, ist RAM durchaus eine wichtige Komponente zu einem flotten Prozessor.

Gründsätzlich habe ich folgende Programm immer geöffnet:

  • Terminal
  • Chrome
  • Evolution
  • Firefox
  • Dolphin
  • Kate
  • BlueFish
  • ReText
  • FileZilla

Es gibt natürlich noch eine Vielzahl anderer Programme und Tools, die ich einsetze. Hier ist die gesamte Liste:

  • Chrome - Browser
  • Brave - Browser
  • Vivaldi - Browser
  • FireFox - Browser
  • Dolphin - Dateimanager
  • Nautilus
  • Krusader
  • MidnightCommander
  • Synaptic
  • FileZilla
  • Shutter
  • BlueFish
  • Kate - geiler KDE-Editor
  • Handbrake
  • VLC
  • Audacity
  • Evolution
  • Amarok - mit Musik-DB in MySQL
  • Nextcloud-Client
  • Dropbox-Client
  • VirtualBox
  • LibreOffice - auch wenn ich es hasse
  • Thunderbird
  • Calibre - mit E-Book-Viewer
  • SABnzdb
  • NZBget
  • Fetchmail - fetchen vieler Mailkonten
  • Mutt
  • Exim4
  • Gthumb
  • ffmpeg - wird von youtube-dl und VokoScreen benötigt
  • Openshot - Video-Rendering
  • Okular - PDF-Betrachter
  • Webserver Apache2
  • GIMP
  • ImageMagick
  • Torrent-Downloader
  • wget und wget2
  • Wine
  • ImageMackick
  • FocusWriter
  • Comix
  • ReText (MD-Editor)
  • Visual Studio Code
  • Brackets (JavaScript-Editor)
  • Atom
  • Git
  • Dialog
  • youtube_dl
  • rename (Dateien auf der Konsole umbenennen - Einbau in PHP-Scripts)
  • mmv (Groß- in Kleinbuchstaben auf der Konsole in Dateinamen ändern.
  • openssh-server
  • NZBget
  • VokoScreen
  • SimpleScreenRecorder

Tja, benötige ich wirklich all diese Programme?

Grundsätzlich ja, obwohl ich künftig wohl bewerten werde, ob das so für die Ewigkeit sein muss.

Ich bin aber auch neugierig. Grundsätzlich arbeite ich für die Erstellung von HTML-/PHP-Seiten mit dem Editor BlueFish. Ich möchte aber auch Atom und Visual Code Studio oder Brackets kennenlernen. Daher habe ich auch diese Editoren installiert und probiere damit.

Die Liste ist nicht sortiert und hat auch keine Priorisierung. Sie ist einfach so entstanden, weil ich mal vor einigen Monaten ein Projekt starten wollte, um von Debian 8 Jessie auf Ubuntu 18.04 LTS umzusteigen. Das wollte ich mittels Desktoprecording dokumentieren. Dazu ist es dann leider nicht gekommen, weil mich die Ereignisse eingeholt haben. Ich muss die Crashes nicht nochnmal wiederholen.

Allerdings bin ich von Ubuntu geheilt. Ich weiß nicht, wie sich Debian 10, sollte ich es auf dem Desktop-PC installieren können, verhalten wird. Aber mein System war unter Debian 8 Jessie sehr schnell. Ubuntu 20.04 LTS ist grausam langsam, Programme schmieren ab und lassen sich, wenn sie aus dem Snapstore installiert wurden, nicht richtig nutzen.

Der Knackepunkt ist mein Desktop-PC, der im letzten Jahr weder mit Debian 9 noch mit Debian 10 zu bestücken war. Nur Debian 8 Jessie wollte wieder drauf. Ich werde es trotzdem nochmal versuchen.

Sollte es nicht funktionieren, dann werde ich Devuan, MX Linux, Deepin oder SparkyLinux ausprobieren.

SparkyLinux und MX Linux habe ich schon in der VirtualBox im Einsatz gehabt, daher kann ich mir ein Bild davon machen. MX Linux kommt im Standard mit XFCE daher. Damit habe ich mich noch nicht anfreunden können. Vielleicht schaffe ich es. Ich gehe davon aus, auch wenn es bei distrowatch.com nicht angegeben ist, dass KDE Plasma nachinstalliert werden kann. SparkyLinux hat eine KDE-Version. Devuan und Deepin haben KDE-Plasma.

Deepin habe ich heute (06.06.2020) in der VirtualBox installiert und ich bin schon sehr interessiert. Allerdings stört mich, dass die Vielfältigkeit von KDE Plasma scheinbar von den Deepin-Entwicklern eingedampft worden ist. Die Konfigurationsmöglichkeiten sind sehr eingeschränkt.

Devuan wird noch in die VirtualBox kommen, denn ohne systemd könnte ich wohl auch leben.

Devuan wird mit dem Kernel 4.19 ausgeliefert. Das ist ein recht alter Stand. Auch die Version von LibreOffice ist noch eine Version aus 5.x. Das zeugt mehr davon, dass Devuan hinter Debian herhinkt, obwohl Devuan auf Debian 10.4 aufsetzt. Vielleicht hat das was mit dem fehlenden systemd zu tun.


Die Installation der VirtualBox hat bislang keine Probleme gemacht, auch wenn sie altbacken wirkt. Aber das ist wohl das Geheimnis der Stabilität - hoffentlich. Devuan ist installiert und kann nun getestet werden.